ABSTRACT

Eine effektive Vorsorge bzw. ein effektives Screening ist nur dann möglich, wenn prämaligne Stadien zweifelsfrei erkannt werden können. Ein Zervixkarzinomscreening mittels Zervixzytologie (Pap-Abstrich) ist das beste Beispiel für ein solches System. Bevor zytologische Screeningmethoden für die Untersuchung der Zervix in die Praxis übernommen wurden, meldeten die ersten Übersichtsstudien in den USA in den späten 1940er Jahren etwa 33 Fälle von Zervixkarzinomen pro 100.000 Frauen kaukasischer Abstammung. In Ländern, in denen das Screening auf breiter Ebene mittels Zervixzytologie erfolgt, verringerte sich diese Zahl auf etwa 4 in 100.000.

Heutzutage wird die Zervixzytologie häufig durch HPV-DNA-Tests ergänzt.

6.1. Pathophysiologie der Zervix 6.1.1. Die prämenarchale Zervix Im frühen Kindesalter spiegelt die Zervix in ihrem Aussehen die bei der Geburt vorhandenen Keimgewebe wider. Das Plattenepithel, das die Scheide auskleidet, grenzt an die Exozervix an, die in diesem frühen Entwicklungsstadium vom Drüsenepithel des endozervikalen Kanals überlagert wird. Der Teil des Gebärmutterhalses, der in den Zervixkanal hineinreicht, die so genannte Portio, besteht vorwiegend aus Drüsengewebe, dessen aufgeraute Oberfläche von einem von den Drüsen abgesonderten Schleim bedeckt ist, was ihm das Aussehen eines Ektropiums verleiht.