ABSTRACT

Die Arbeit von zwei Forschergruppen hat in den letzten fünf Jahren maßgeblich zur Klärung dieser Fragestellung beigetragen. Rachel Winer und Mitarbeiter an der Universität von Washington untersuchten 82 Frauen im Hochschulalter, die mindestens drei Monate vor Beginn der Studie noch Jungfrau waren. Die Teilnehmerinnen unterzogen sich bei der Aufnahme in die Studie und anschließend ein Jahr lang alle vier Monate einer gynäkologischen Untersuchung, bei der zervikale und vulvovaginale Proben entnommen und zur Bestimmung der Zervixzytologie und zur Durchführung von HPV-DNA-Tests verwendet wurden. Alle zwei Wochen trugen die Teilnehmerinnen ihre tägliche sexuelle Aktivität, einschließlich des Gebrauchs von Kondomen, in ein internetbasiertes Tagebuch ein. Eine 100%ige Kondombenutzung war mit einer Dreifachminderung des Risikos einer zervikalen, vulvären und vaginalen HPV-Infektion verbunden, und die Häufigkeit der Kondombenutzung stand in proportionalem Zusammenhang mit diesem Risiko (Abb. 7.1). Hinsichtlich der Verringerung der Zahl der neu gebildeten, zervikalen squamösen intraepithelialen Läsionen in Verbindung mit dem Gebrauch von Kondomen war eine ähnliche Tendenz erkennbar, die jedoch keine statistische Signifikanz erreichte (Abb. 7.1).