ABSTRACT

The large variability of the microstructure of mammalian enamel is the result of evolutionary processes. Although enamel structure is under strong functional constraints, the increasing evolutionary differentiation of the enamel structure reflects phylogeny. Many taxa can be characterized by specific structural characters of their enamel. Several evolutionary trends are described on the various levels of complexity ( Koenigswald & Clemens 1992) by the identification of their plesiomorphic and apomorphic states. Parallel evolution is a common feature in the differentiation of the enamel. Often, however, specific trends are restricted to taxonomically closely related groups indicating ‘underlying synapomorphies’ ( Saether 1983, 1988). Structural reversals seem to be extremely rare, and where they could be detected they are related to morphological reductions.

Die strukturelle Vielfalt des Säugetierschmelzes ist das Ergebnis einer langen Evolution. Auch wenn die Strukturen im Schmelz eine klare funktionelle Bedeutung haben, zeichnen sie phylogenetische Zusammenhänge nach. Zahlreiche Gruppen können anhand der Strukturen im Schmelz unterschieden werden. Auf den verschiedenen Komplexitätsebenen ( Koenigswald & Clemens 1992) lassen sich mehrere Entwicklungsrichtungen nachzeichnen und die Leserichtungen durch die Ausweisung von primitiven und abgeleiteten Merkmalszuständen bestimmen. Viele der evolutiven Trends können in unterschiedlichen Gruppen parallel verfolgt werden. Mehrfach treten aber auch spezielle Entwicklungen parallel in taxonomisch eng umgrenzten Gruppen auf und weisen auf die mögliche Existenz von verdeckten Synapomorphien ( Saether 1983, 1988) hin. Strukturelle Vereinfachungen, also eine Umkehr der Evolutionsrichtung, ist ausgesprochen selten zu beobachten. Wo sie aber auftritt, handelt es sich um meist deutliche morphologische Reduktionen.