ABSTRACT

Zu den bisher nur wenig erforschten Quellen des kanonischen Rechts im 12. Jahrhundert gehört das Summarium Decretorum des Haimo von Bazoches, eine mit den Kanonessammlungen Ivos von Chartres zusammenhängende Epitome, die der Autor selbst im Prolog zu seinem Werk mit den Ausdrücken ‘enchyridion’, ‘summarium’ und ‘libellus manualis’ bezeichnet. 1 Haimos Werk ist uns durch vier Handschriften überliefert, die zuletzt von Lotte Kéry in ihrem überaus informativen bibliographischen Handbuch der Kanonessammlungen zusammengestellt wurden. 2 Die Manuskripte stammen aus dem 12. oder spätestens dem frühen 13. Jahrhundert; unter ihnen befindet sich auch eine Handschrift des Zisterzienserklosters Aldersbach, heute in der Bayerischen Staatsbibliothek München. 3 Für meine Arbeit konnte ich diese Münchner Handschrift benutzen. Da Haimos Manual in den Umkreis der 154Sammlungen des Ivo von Chartres gehört, ist eine Studie zu Haimo vielleicht ein geeigneter Beitrag in einem Liber amicorum für Martin Brett, dem wir bahnbrechende Erkenntnisse zu Ivos Kanonessammlungen verdanken.