ABSTRACT

Über “Grillparzer und Heine” im Rahmen des Themas “Heine und die Weltliteratur” zu sprechen, ist nicht selbstverständlich. Ferdinand Kürnbergers Resümee beim 80. Geburtstag des Dichters, 1871—“Er wurde nur Oesterreichs Grillparzer” 1 —hat sich in der mehr als hundertjährigen Grillparzer-Rezeption hartnäckig gehalten, gestützt von Karl Kraus’ Wort vom “Taferlschulklassiker”, der vergeblich versucht habe, “den Himmel Griechenlands über dem Wienerwald zu wölben”. 2 Die konservative Grillparzer-Apologie stellt dazu gewissermaßen die affirmative Kehrseite dar, indem sie die österreichische Geltung Grillparzers zur Österreich-Ideologie ausbaute.